Amazon ist unangetastet die erfolgreichste Online Shopping-Plattform weltweit und hat ihren Gründer zum reichsten Mann der Welt gemacht. An diesem Erfolg möchte nun auch das Berliner Startup Razor Group teilhaben. Die Geschäftsidee ist dabei simpel: das Jungunternehmen kauft Händlern des Amazon Marketplace ihr Geschäft ab und nimmt die Ware in die eigene Produktpalette auf, um sie anschließend ebenfalls über Amazon zu verkaufen.
Die Idee ist nicht neu – die Thrasio Group fährt mit diesem Geschäftsmodell in den USA seit zwei Jahren hohe Gewinne ein. Ihr Unternehmenswert liegt mittlerweile bei einer Milliarde US-Dollar. Gekauft werden in der Regel Kleinstunternehmen, die zwar nur von meist einer Person betrieben werden, aber Millionenumsätze erzielen. Durch den Kauf des Marketplace erhofft sich Razor den Aufbau eines dynamischen und wachsenden Geschäftsmodells. Die Zeichen dafür stehen gut: bei einer im Sommer durchgeführten Finanzierungsrunde sammelte das Startup 5 statt der anvisierten 3,5 Millionen Euro ein.
Doch nach welchen Kriterien identifiziert Razor potenzielle Einzelhändler? Dafür wurde eigens ein Algorithmus entwickelt, der Amazon nach festgelegten Kriterien entsprechend durchsucht und filtert. Interessant sind dabei Händler, die seit mindestens zwei Jahren aktiv sind, mit jährlichen Umsätzen zwischen einer und fünf Millionen Euro.
Im nächsten Schritt führ Razor Verhandlungs- und Übernahmegespräche mit den Händlern und setzt darauf, dass der Arbeitsanfall im Shop für den Händler nicht mehr zu bewältigen ist, weil dieser ursprünglich meist nur als Nebengeschäft geplant war, weshalb Händler erfolgreiche Unternehmen letztendlich verkaufen möchten. Noch in 2020 möchte Razor die ersten beiden Amazon Shops kaufen und bereits im Januar 2021 eine zweistellige Millionenbeträge umzusetzen. Die Finanzierungsrunde ermöglicht dem Startup bis zu 30 Amazon-Geschäfte aufzukaufen.