Es besteht kein Zweifel, dass eine hohe Dividende in der Regel ein wichtiges Kriterium für eine Aktie ist. Wenn Sie sich jedoch nur auf die Dividendenrendite konzentrieren, könnten Sie einige böse Überraschungen erleben. In jedem Fall sollten Investoren auf einige Merkmale von Dividendenzahlungen achten.
Die Rendite einer Dividende ist in den seltensten Fällen als einziges Investitionskriterium und Bemessungsgrundlage ausreichend. Werden Anleihen von einem Investor bis zur Fälligkeit gehalten, können Gewinne zu einem bestimmten Betrag festgelegt und geplant werden. Voraussetzung ist die Zahlungsfähigkeit des Kreditnehmers. Dies trifft auf dividendenberechtigte Wertpapiere zu. Hier variiert die Auszahlung während der Laufzeit und hängt vom Erfolg des Unternehmens ab.
Die Dividendenrendite ist daher kein Zahlungsversprechen, sondern ein Wert, der täglich auf dem Aktienmarkt schwankt und sich aus dem Verhältnis der Dividende zum aktuellen Aktienkurs ergibt. Eine Dividendenrendite von sieben Prozent ist ein schwacher Trost, wenn der Aktienkurs nach dem Kauf um zwölf Prozent fällt. Wenn die Dividendenrendite jedoch langfristig attraktiv ist, wirkt sich dies stabilisierend auf den Aktienkurs aus. Es kann sogar ein Warnzeichen sein – doch Anleger, die allein auf dieses Verhältnis achten, können in eine ziemliche Falle tappen. Vor allem müssen sie Folgendes wissen: Die Dividendenrendite, wie sie z.B. in den Medien publiziert wird, bezieht sich in der Regel auf die zuletzt gezahlte Dividende.
Beispielsweise kann ein Unternehmen in einem schweren wirtschaftlichen Abschwung eine attraktive Dividendenrendite bieten – aber nur, weil die unternehmensbedingten Probleme zu einem Rückgang der Aktienkurse geführt haben. Der Gewinn ist dann eine rein arithmetische Zahl, die nicht mit der Realität vergleichbar ist. Denn die unternehmerischen Probleme können die Auszahlung für das laufende Jahr erheblich reduzieren – oder es wird gar nichts ausgezahlt.
Dies ist auch der Grund für das Phänomen, dass ein Dividendenabschlag innerhalb kurzer Zeit überholt wird, obwohl das Unternehmen gesund ist. Perspektivisch betrachtet ist der Gewinnabschlag in einigen Fällen gar nicht so wichtig wie von Finanzmathematiker angenommen. Dennoch sollten Investoren dies bei ihrer Auswahl berücksichtigen.