Erholung des DAX

Nach dem jüngsten Ausverkauf zeigen die Pfeile am deutschen Aktienmarkt wieder nach oben. Mit den Zinsentscheidungen von Fed und EZB in der vergangenen Woche gehören die letzten Großereignisse des Jahres 2022 nun der Vergangenheit an. Der zurückhaltende Ton der Zentralbanker könnte noch einige Zeit anhalten und zu Portfolioanpassungen führen.

Kurz vor Weihnachten hellte sich auch das Geschäftsklima in Deutschland auf. Der Ifo-Index stieg zum dritten Mal in Folge. Die Verbesserung ist nicht nur auf eine Aufhellung der Geschäftserwartungen, sondern auch auf eine weniger pessimistische aktuelle Lage zurückzuführen.

Der DAX gewann 0,4 Prozent und schloss bei 13.943 Punkten. Das Tageshoch lag bei 14.001 Stellen. Der EUROSTOXX50 stieg um 0,3 % auf 3816 Punkte. Der Euro konnte zwischenzeitliche Kursgewinne nicht halten und notierte knapp über 1,06 US-Dollar.

Bei den Einzelwerten verzeichnete die Porsche AG mit einem Plus von 3,5 Prozent einen erfolgreichen ersten Tag im DAX, die Aktie notierte sogar an der Spitze des Index. Mit Fokus auf das Premium- und Luxussegment sehen die Analysten der DZ Bank die Geschäftsentwicklung der Porsche AG weniger abhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung als die anderer Hersteller. Darüber hinaus profitiert das Unternehmen weiterhin von der Zusammenarbeit mit dem Volkswagen Konzern. VW notierte eine Ex-Sonderdividende von 10,7 % oder 14,56 Euro niedriger, doch kurz vor Weihnachten schüttete der Autokonzern 19,06 Euro je Vorzugsaktie an seine Aktionäre aus.

Rheinmetall verlor angesichts der Nachricht vom Totalausfall des Schützenpanzers „Puma“ im MDAX 7,8 % an Wert. Bei einer Schießübung in Norddeutschland fielen alle 18 beteiligten Fahrzeuge aus.

Die Aktionäre des Energiekonzerns Uniper haben auf einer außerordentlichen Hauptversammlung dem mit der Bundesregierung und dem finnischen Mutterkonzern Fortum ausgehandelten Rettungspaket zugestimmt. Die im SDAX gelisteten Aktien stiegen um vier Prozent.

Verluste beim DAX
Der DAX fiel erneut unter 14.000 Punkte. Es verließ die verkürzte Handelssitzung mit einem starken Minus von 1,1 Prozent bei 13.924 Punkten. Der deutsche Leitindex hat in diesem Jahr fast 2000 Punkte oder rund zwölf Prozent verloren. 2021 verzeichnete der deutsche Leitindex ein Plus von fast 16 %. Der EUROSTOXX50 fiel um ein Prozent auf 3.812 Plätze.
Auslöser für die diesjährige deutliche Schwäche war der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine. Die Energiepreise stiegen und schürten eine bereits hohe Inflation, die ein Eingreifen der Zentralbank erforderlich machte. Infolgedessen stiegen die Zinsen schnell und deutlich an.

Auf Unternehmensseite hielten sich die Preisänderungen in Grenzen. Zalando, Adidas und Vonovia gehörten zu den schwächsten Dax-Werten des Tages. Sie verloren zwischen 0,7 und 3,3 Prozent. Im Gesamtjahr erlitten diese drei Werte mit Einbußen von bis zu 52 Prozent die größten Verluste unter den DAX-Mitgliedern.

Beiersdorf verlor in einem negativen Umfeld nur 0,2 %. Hamburger Zeitungen gehörten das ganze Jahr über zu den Favoriten mit einem Plus von knapp 20 Prozent.