Aufgrund der Coronakrise hat sich die wirtschaftliche Situation in den USA rapide verschlechtert. Trotzdem klettert der Dow Jones weiter und knackt erstmalig in seiner Geschichte die historische 30.000 Punkte Marke. Ein Börsenrekord und das trotz Wirtschaftskrise. Experten sehen die Gründe für den Indexsprung um 1,5 Prozent hin zur Rekordmarke in der ersten Weichenstellung Donald Trumps für seine Amtsübergabe an den zukünftigen US-Präsidenten Joe Biden, mit der die Befürchtungen der Anleger vor einem Nachwahlchaos ein jähes Ende fanden.
Zusätzlich wurden Interna bekannt, wonach die ehemalige Chefin der Zentralbank, Janet Yellen, den Posten als Finanzministerin im Kabinett Biden übernehmen soll. Yellen ist eine Verfechterin von Wirtschaftshilfen für die kriselnde US-Konjunktur, was auf dem Börsenmarkt auf große Freude stieß. Berücksichtigt werden muss bei der Suche nach Gründen für den guten Dow Jones Kurs ebenfalls die positive Nachricht über einen Corona-Impfstoff.
Zudem erleben auch gerade Aktienfonds einen großen Aufschwung: noch nie ist so viel Geld dafür geflossen wie in den letzten zwei Wochen. Aufgrund niedriger Zinsen sind Anleihen im Vergleich zu Aktien unattraktiv.
Experten sind sich über die weitere Entwicklung der US-Börse uneinig. Einige gehen von goldenen 20er-Jahren an der Börse aus, andere halten Insolvenzen und Pleitewelle für realistisch. Letzteres wäre für den deutschen Aktienmarkt der Worst Case, da viele internationale Aktienfonds auf US-Titel setzten und sich private Anleger an dem Weltindex MSCI World orientieren, in dem die USA den Index zu zwei Drittel beeinflusst.